Wissenswertes
Mitralklappenendokardiose
Die Mitralklappenendokardiose, oder auch degenerative Mitralklappenerkrankung genannt, ist eine chronisch verlaufende Herzklappenerkrankung bei Hunden, die meist bei kleinen bis mittelgroßen Hunden auftritt. Die linke Herzklappe (Mitralklappe) verdickt und verformt sich, es kommt zu einer Undichtigkeit der Herzklappe (Mitralklappeninsuffizienz). Die Erkrankung entwickelt sich meist im mittleren bis höheren Alter und kann in verschieden Stadien eingeteilt werden. Manche Rassen sind besonders betroffen, dazu gehören der Dackel, der Chihuahua und der Cavalier King Charles Spaniel.
Symptome:
Die Erkrankung verläuft häufig lange Zeit ohne Symptome, was die Früherkennung durch den Besitzer selbst schwierig macht. Im symptomatischen Stadium zeigen die Hunde meist eine geringe Belastbarkeit, Husten und zunehmend Atemprobleme bis hin zu Atemnot, wenn es infolge der Erkrankung zu einem Lungenödem kommt.
Diagnostik:
Bei der klinischen Untersuchung fällt ein lautes Herzgeräusch auf, was durch die undichte linke Herzklappe verursacht wird. Der beste Test um eine Mitralklappenendokardiose zu diagnostizieren ist die Echokardiographie, hier kann nicht nur die Herzgröße sondern auch die Funktion beurteilt werden und eine genaue Beurteilung der Notwendigkeit einer Herztherapie erfolgen. Auch im Röntgenbild kann ein vergrößertes Herz auffallen.
Therapie:
Sobald das Herz eindeutig vergrößert ist sollte der Hund Vetmedin erhalten (Wirkstoff Pimobendan), auch wenn er noch keine Symptome zeigt. Laut einer groß angelegten Studie (EPIC-Studie) führt die Therapie mit Pimobendan zu einer Verlängerungen der symptomfreien Lebenszeit um im Durchschnitt 15 Monate, eine sehr wertvolle Zeit für den Hund. Daher sollte jedes Herzgeräusch bei einem Hund beim Kardiologen untersucht und die Herzerkrankung eingeschätzt werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es nötig werden Entwässerungsmedikamente, Blutdrucksenker oder Antiarrhythmika zu verschreiben.
Prognose:
Die Prognose ist sehr variabel, da manche Hunde mit einer Mitralklappenendokardiose zeitlebens nie Medikamente benötigen, wenn das Herz sich nicht vergrößert. Bei den meisten Hunden verläuft die Erkrankung allerdings fortschreitend, ab dem Stadium C, wenn Entwässerungsmedikamente benötigt werden, ist die Prognose vorsichtig bis ungünstig. Selbst mit bester Therapie kann die Erkrankung zum Tod führen.
Echokardiographie eines veränderten Herzens infolge Mitralklappenendokardiose: