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Hypoadrenokortizismus

Morbus Addison

Morbus Addison oder auch Hypoadrenokortizismus ist eine Unterfunktion der Nebennierenrinde von Hunden und in seltensten Fällen auch Katzen. Häufig sind weibliche, mittelalte (4-6 Jahre) Hunde betroffen.

Die Nebennieren sind kleine Organe, welche jeweils beidseits nahe der Nieren lokalisiert sind. In der Nebennierenrinde werden Glukokortikoide und Mineralkortikoide produziert und über das Blut in den gesamten Körper transportiert. Sie haben eine Vielzahl an Funktionen im Körper und spielen eine lebensnotwendige Rolle.

Beim Morbus Addison kommt es zur Zerstörung der Nebennierenrinde und infolgedessen zur verminderten Ausschüttung von Hormonen (Glukokortikoiden und Mineralkortikoiden). Ursächlich dafür ist meistens das eigene Immunsystem, welches die Zellen zerstört. In selteneren Fällen können dabei weiterhin Mineralkortikoide produziert werden, sodass lediglich ein Mangel an Glukokortikoiden besteht (diese Form wird auch „atypischer Hypoadrenokortizismus“ genannt).

So vielfältig die Funktionen dieser Hormone sind, so vielfältig sind auch die Symptome unserer Hunde. Häufig treten Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen auf. Aber auch vermehrtes Trinken und Urinieren, sowie Müdigkeit, Zittern und ein langsamer Herzschlag können Hinweise auf einen Morbus Addison sein. In manchen Fällen kommt es sogar zu einer sogenannten „Addison-Krise“, wobei die Tiere eine Art Zusammenbruch und Schocksymptomatik erleiden. Eine „Addison-Krise“ ist immer ein Notfall und das Tier sollte daher dringend einem Tierarzt vorgestellt werden.

Bei Anzeichen auf einen Morbus Addison, sollten weitere diagnostische Tests, wie eine Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt werden. Hierbei sind insbesondere die Elektrolyte im Blut von hoher Bedeutung, da diese bei Mangel an Mineralkortikoiden oder Glukokortikoiden eine Abweichung der Norm zeigen. Des Weiteren können Röntgen- und Ultraschalluntersuchung wichtige Hinweise zur Diagnosestellung liefern.

Ein Basalkortisolwert von über 2 μg/dL im Blut spricht gegen das Vorliegen eines Morbus Addison. Bei Werten unter 2 μg/dL sollte daher ein spezieller Bluttest (ACTH- Stimulationstest) durchgeführt werden, um so die Erkrankung zu bestätigen oder auch als Ursache ausschließen zu können.

Ist die Diagnose eines Morbus Addison gestellt, so kann der Tierarzt/ die Tierärztin diesen gezielt behandeln. Die Prognose ist dabei gut und die meisten betroffenen Tiere haben eine „normale“ Lebenserwartung.

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