Wissenswertes
Tumore und orale Umfangsvermehrungen
Zubildungen in der Maulhöhle müssen nicht immer bösartiger Natur sein. Sie können auch gutartige Prozesse darstellen – wie zum Beispiel Zahnfleischwucherungen durch nicht behandelte Entzündungen des Zahnhalteapparates oder auch Kauläsionen, die durch wiederholte Quetschungen der Maulschleimhaut entstehen. Wichtig ist schnelles Handeln, um möglichst rasch zu einer Diagnose zu kommen.
Am häufigsten kommen maligne Melanome, Plattenepithelkarzinome und Fibrosarkome vor. Leider werden sie oft spät entdeckt, da die betroffenen Hunde und Katzen nicht gleich Symptome zeigen, die von außen sichtbar sind. Erste Hinweise können die Verweigerung von Kauartikeln, vermehrter – manchmal blutiger – Speichelfluss, einseitiges Kauen oder übler Maulgeruch sein. Regelmäßige Untersuchungen der Maulhöhle helfen, Veränderungen in einem frühen Stadium zu erkennen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Bei Verdacht auf einen Tumor steht an erster Stelle eine Gewebeentnahme (Biopsie) des entarteten Gewebes, um eine Diagnose zu stellen. Erst dann sind Aussagen über das biologische Verhalten des Tumors möglich. Ein genaues Staging des Patienten wird meist mittels Untersuchung der regionären Lymphknoten, einer Blutuntersuchung und einer Computertomographie des Kopfes sowie der Lunge durchgeführt. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich dann die Behandlungsmöglichkeiten, die gemeinsam mit dem Besitzer besprochen werden.
1. Tumor am Oberkiefer „Ameloblastom“ eines Hundes
3. Abgeheilter Oberkiefer 2 Monate nach der Operation
Wichtig ist die frühzeitige Erkennung von Tumoren, da sie die Prognose deutlich verbessert.