Anämie / Blutarmut

Von einer Blutarmut (Anämie) wird gesprochen, wenn es zu einer Abnahme des prozentualen Anteiles am Gesamtblutvolumen kommt. Gleichzeitig beurteilt man auch die Hämoglobinkonzentration und die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Klassische Symptome die auftreten können sind: blasse oder gelbliche Schleimhäute, Mattigkeit, Leistungsschwäche, Aufnahme Fremdsubstanzen wie Erde oder Katzenstreu (Katzen), Blut im Urin und/oder Kot. Auch in der klinischen Untersuchung findet man Hinweise wie eine blasse Schleimhaut, vergrößerte Lymphknoten, eine erhöhte Herzfrequenz oder ein Herzgeräusch. Wichtig zur Eingrenzung von möglichen Ursachen ist einer ausführlicher Vorbericht, bei dem nach aktuellen Medikamenten, Ektoparasiten, Auslandaufenthalten oder möglichen Vergiftung (Bsp. Zwiebeln) gefragt werden.

Durch eine erweitere Laboruntersuchung (Blutbild, Blutausstrich, Organwerte, Gerinnung) können weitere Hinweise gesammelt werden und mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.

Generell kann die Blutarmut anhand der Ursache unterteilt werden. Bei einer Störung der Blutbildung können chronische Krankheiten (Infektionen, Entzündungen, chronische Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion), Autoimmunerkrankungen, Toxine oder Chemikalien, Tumore oder Mangelerkrankungen (Bsp. Eisenmangel) eine Rolle spielen. Bei einem Blutverlust aufgrund einer Blutung können Verletzungen, blutende Tumore, Parasiten oder Blutgerinnungsstörungen die Ursache sein. Desweiteren kann eine Blutarmut durch einen vermehrten Abbau der roten Blutkörperchen auftreten. Hierbei können Autoimmunerkrankungen, Blutparasiten beim Hund (Babesien, Ehrlichien, Anaplasmen), Toxine oder Chemikalien oder Tumore ursächlich sein.

Bei der Abklärung der Grundursache werden viele verschiedene Test durchgeführt, die mitunter einige Tage in Anspruch nehmen kann. Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Je nach Zustand des Patienten können eine oder mehrere Bluttransfusionen nötig sein, um eine erste Stabilisierung zu erreichen.