Nickhautdrüsenprolaps
Dieser Zustand beschreibt einen Nickhautdrüsenprolaps, bei dem es zu einem Vorfall der an der Basis des dritten Augenlids liegenden Drüse kommt. Er entsteht meist durch eine verminderte Bindegewebsstabilität und kommt bei einigen Rassen wie Boxer, Beagle oder Malteser gehäuft vor, eher bei Jungtieren. Er hat zur Folge, dass die hier exponierte Bindehaut austrocknet und/oder auch stark anschwillt. Weiter kann die Nickhaut selbst ihre Funktionen, wie die Verteilung des Tränenfilms und den Schutz der Hornhaut nicht mehr ausreichend erfüllen. Als weitere Folge kann es zu einer Trockenheit des Auges kommen, denn die Drüse stellt gut 35% der gesamten Tränendrüsenproduktion und sinkt bei einem dauerhaften Vorfall in ihrer Produktivität. Ein chronischer Reizzustand wie beim trockenen Auge (s. Keratokonjunktivitis sicca) ist die Folge.
Ein Nickhautdrüsenprolaps beim Jungtier sollte immer operativ behandelt werden, handelt es sich um einen älteren Patienten, so sollten in der Augenuntersuchung andere mögliche Ursachen, wie beispielsweise ein tumoröses Geschehen, ausgeschlossen werden.