Zahnfrakturen in der Tiermedizin
Bei abgebrochenen Zähnen unterscheidet man zwischen komplizierten und unkomplizierten Frakturen.
Als unkomplizierte Fraktur wird das Abbrechen eines kleinen Teils der Zahnkrone bezeichnet, wobei es nicht zur Eröffnung der Zahnpulpa (enthält Nerv und Blutgefäß) kommt. Dabei geht ein Teil der härtesten Schutzschicht des Zahnes – der Zahnschmelz – verloren. Das darunterliegende Zahnbein liegt dann frei und der Zahn wird schmerzempfindlich. Durch kleine Kanälchen im Zahnbein kann es auch ohne direkte Verletzung der Pulpa zur Keiminvasion kommen. Dies kann zu aufsteigenden Infektionen im Kieferknochen und in der Folge zum Absterben des Zahnes führen.
Bei einer komplizierten Fraktur ist die Zahnpulpa direkt geöffnet. Der Zahnnerv liegt frei und es kommt zu einer leichten Blutung. Dies kann am Anfang sehr schmerzhaft sein – die Hunde speicheln vermehrt und zeigen verändertes Kauverhalten. Die Folge ist immer eine Infektion und ein Absterben des Zahnes. Hier herrscht unmittelbarer Handlungsbedarf, um unnötige Schmerzen zu vermeiden! Ein Zahn mit eröffneter Pulpa muss entweder einer Wurzelkanalbehandlung unterzogen, oder extrahiert werden, um chronische Schmerzen und Kieferabszesse zu vermeiden. Durch eine Wurzelkanalfüllung können wichtige Zähne lebenslang schmerzfrei erhalten werden.
Jede Fraktur, egal ob kompliziert oder unkompliziert, bedarf einer genauen Untersuchung und gegebenenfalls einer adäquaten Behandlung.

Wurzelkanalfüllung eines Eckzahnes

Komplizierte Kronenfraktur am Oberkieferreißzahn

Röntgenbild mit Enzündungszeichen an der hinteren Zahnwurzel

Bild nach Zahnextraktion

Fraktur eines Eckzahnes mit Wurzelresorption

Fraktur eines Eckzahnes mit Wurzelresorption

Wurzelkanalfüllung bei einem Oberkieferreißzahn

Wurzelkanalfüllung bei einem Oberkieferreißzahn

Schneidezahnfraktur mit Entzündung an der Wurzelspitze

Schneidezahnfraktur mit Entzündung an der Wurzelspitze