Wissenswertes
Zahnprobleme beim Welpen
Zahn- und Kieferfehlstellungen
Kieferfehlstellungen bei Hundewelpen sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Unbehandelt führen sie zu Schmerzen, Infektionen und durch die Behinderung des Kieferwachstums zu einer Verschlechterung der Fehlstellung.
Zahnfehlstellung bei einem 12 Wochen alten Hundewelpen „Seppi“ (von der Seite betrachtet)
Verletzung im Oberkiefer von „Seppi“ durch die Zahnfehlstellung
Bild 1: Durch den schmerzhaften Einbiss der Milcheckzähne in den Gaumen kommt es zur Behinderung des Längenwachstums des Kiefers. Ober- und Unterkiefer wachsen normalerweise unabhängig voneinander und nicht immer synchron. Durch das Verhaken der Zähne kann das volle Wachstumspotential unter Umständen nicht erreicht werden. Eine frühzeitige Extraktion der fehlgestellten Milchzähne kann Schmerzen und Folgeschäden verhindern. Im Zahnwechsel (3.-7. Lebensmonat) ist bei diesen Patienten eine besonders engmaschige Überwachung angezeigt, um auch hier bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können.
Milchzahnfraktur
Abgebrochene Milchzähne stellen eine wichtige Behandlungsindikation dar. Da auch Milchzähne über eine Zahnpulpa (Blutgefäß- und Nervenversorgung) verfügen, kann es bei traumatischer Verletzung dieser Struktur zu einer Infektion kommen, die zum Absterben des Milchzahnes führt. Dadurch werden auch die Zellen, die beim Zahnwechsel die Wurzel des Milchzahnes abbauen sollen, geschädigt. Der Milchzahn kann unter Umständen nicht mehr ausfallen. Ebenso stellt die offene Pulpa eine Eintrittspforte für Keime in den Kieferknochen dar. Damit sind auch die bleibenden Zähne, die sich in der Tiefe des Knochens entwickeln, gefährdet. Dies kann zu Schmelzdefekten, Missbildungen, verzögertem oder ausbleibendem Durchbruch des bleibenden Zahnes führen.
Abgebrochener Milchcaninus mit eitriger Infektion und Fistelbildung am Zahnfleisch